Lust und Frust zur Jahreszeit

m Frühling, ja da geht es los,

und jeder denkt, was mach ich bloß?

Kann jetzt doch nicht alleine sein,

im Frühling macht das doch kein Schwein!

 

Darum geht jetzt ein jeder raus,

die Hilde findet ihren Klaus,

auch Wilfried bleibt nicht lang allein,

denn so schön kann der Frühling sein.

 

Doch hat ein jeder sich gewöhnt,

dem schwärmen gerade aus gefrönt,

da schleicht sich ein der Alltagstrott,

die Liebe liegt auf dem Schafott.

 

Dann kommt der Sommer warm daher,

und der verlangt noch viel, viel mehr,

Gefühl fürs Leben muss es sein,

doch dumm schaut jetzt ein jeder drein,

 

denn Hilde hat nun keinen Klaus,

auch Wilfried findet keine Maus.

Was soll ich tun? Was kann ich machen?

Schrein’ sie, denn weil die andren lachen

 

da fall’ n sie in ein tiefes Loch,

sie denken noch, dass schaff ich doch,

Spätsommer ist doch erst,

Liebesgefühl vor dem ich berst’

 

beginnt doch jetzt erst gerade nun,

da kann ich doch noch etwas tun!

Ich geh’ zum Strand und stell mich dort

den Leuten vor, direkt vor Ort.

 

Gesagt, getan, jetzt geht’s zum Strand,

wo mancher schon so manchen fand.

Doch hier erst zeigt sich, welch Gefahr,

wie schön der kalte Winter war.

 

Der Speck sitzt dort, der Speck sitzt hier,

und an den Seiten auch mal Bier.

Es schwabbelt, wackelt, schüttelt sehr,

die andren haben weniger.

 

An Bauch und Rippen, Po und Bein,

da fragt man sich, wie kann das sein?

So viel hab’ ich nicht zugenommen,

wie ist es nur dazu gekommen?

Dass ich so dick bin und nicht dünn?

Was macht der Strand für einen Sinn?

Wenn ich hier sitze, ganz allein?

Ich armes, kleines, dickes Schwein?

 

So geh’n sie alle brav nach Haus’,

sprechen sich dort mit gleichen aus,

und finden wieder einen Sinn,

ich bin so wie ich eben bin!

 

Also was soll’s, dass andre schlanker,

Bauch, Busen, Bein und Arme ranker,

der nächste Winter kommt bestimmt,

dann alle wieder gleich dick sind.

 

Erst kommt jedoch `ne Jahreszeit,

worüber man sich selten freut.

Der Herbst, der ist es, trist und kalt,

da fühlt sich gleich ein jeder alt.

 

Verkriecht sich in sein warmes Zimmer,

da hilft kein Jammern, kein Gewimmer.

Geh’ ich nicht raus, kommt keiner rein,

dann bleib im Winter ich allein.

 

Die Antwort heißt „Initiative“

die einzige Alternative,

denn keiner will das Weihnachtsfest

alleine sein, das gibt den Rest.

 

Doch Frustaktion ist angesagt,

die Seele ziemlich angenagt,

und unscharf wird des Blickes Sinn,

der Nebel zieht in Schwaden hin,

macht das ein jeder Trübsinn bläst,

und jeder weit’re ihn verlässt.

Muss jeder dann alleine sein?

Zum Weihnachtsfest, oh nein, oh nein!

 

Sich aufgerafft wird noch einmal,

zu dieser Zeit, die ist so kahl!

Auch diese Aussicht ist nicht schön,

doch nun muss es weiter geh’n.

 

Genug Zeit ist jetzt schon vertan,

dann muss ich eben weiter fahr’n,

um nun zu finden meinen Traum,

„ Liebe für’s Leben“ hier im Raum.

 

 

 

 

Dann kommt der Winter so dahin,

das Leben kommt mit neuem Sinn,

ganz leicht und locker jetzt daher,

was will man denn nun noch viel mehr?

 

Zufrieden kommt das Weihnachtsfest,

und jeder es sich gut geh’n lässt,

des weiteren gibt’s nicht’s zu tun,

das Rumgesuche kann jetzt ruh’n.