"Das ist meine Tante"

Meine beiden ältesten Nichten- Marina und Anke, die Töchter meiner Schwester- sind so etwas wie meine „Ersatztöchter“.

Das Leben hat es nicht einfach mit Ihnen gemeint, aber sie haben sich zu zwei phantastischen, jungen Frauen entwickelt.

 

Meine Schwester war Alkoholikerin. Ja, „war“, sie starb im Mai 2009 an Krebs. Da war sie etwa 16 Jahre trocken (genau weiß ich das nicht mehr).

 

Durch arbeitende Eltern und später auch Scheidung wurden meine Nichten mehr- oder minder von meinen Eltern- ihren Großeltern- groß gezogen. Ich lebte im Haus meiner Eltern oben in einer Wohnung. Dadurch hatte ich immer Anteil am Leben der zwei.

 

Somit ergab es sich, dass ich auf Geburtstagen oder auch lockeren Zusammentreffen dabei war. Auch über das Kindesalter hinaus.

 

Ich versuchte zwischen meiner Mutter (ihrer Großmutter) und ihnen zu vermitteln.

Ich erlebte die „ersten Partys“ .Ich war immer mitten dabei und nie hat mich auch nur einer der Freunde komisch angesehen, nachdem ich als „das ist meine Tante“ vorgestellt wurde.

Ich weiß nicht, ob später darüber geredet wurde, aber ich habe nie Ablehnung oder ähnliches erfahren. Irgendwie war das vollkommen normal.

 

Oft habe ich mir überlegt wie es für mich gewesen wäre, hätte ich eine meiner (zahlreichen) Tanten auf einer Party, in der Disco oder sonstwo dabei gehabt. UNVORSTELLBAR!

 

Und vorgestern, am 22.05.10 war nun Junggesellinnen Abschied von Marina. Sie heiratet in 2 Wochen. Und ich war wieder dabei. Wie immer.

So einen Jungesellinnen Abschied feiert man mit Freunden. Und wenn ich DAS geschafft habe… gibt es mehr „Lob“ und „Anerkennung“?

 

Ich frage euch:

Ihr Tanten: Wie häufig zieht ihr mit euren Nichten (Neffen) um die Häuser? Feiert Spontanpartys? Trefft euch auf Kaffe oder Bierchen?

Ihr Nichten (Neffen): Wie oft zieht s euch zu euren Tanten (Onkels)? Wollt ihr sie bei euren Party s dabei haben?

 

Wenn alles mit „nein“ beantwortet wird, ist das nicht schlimm.

Ganz und gar nicht, denn das ist normal.

 

Das hier ist nicht normal. Und unheimlich toll.

„Meine“ zwei großen. Ich hab euch unheimlich lieb!

Von links nach rechts:

Marina, ich, Anke