Ein LKW etwas vor mir auf der Landstraße weicht leicht nach links aus. Und da sitzt er: Pelle. Kleines Katertier und wirkt ziemlich verwirrt. Ich steige in die Bremse und mach den Warnblinker an. Mein Herz rastet völlig aus. Gegenverkehr, ich kann nicht sofort aussteigen. Gott sei dank bleibt das Kätzchen einfach sitzen.

Ich steige aus, gehe langsam auf das Kätzchen zu, setz mich in die Hocke und locke mit Fingern und dümmlichen Gequatsche. Und es kommt auf mich zu. Ich schnapp mir die Katze, hetze ins Auto und fahre an den rechten Fahrbahnrand. Erstmal kurz durchatmen. Das Kätzchen sieht mir direkt in die Augen, wirkt schon fast zufrieden. Ich sehe mich um, ob da noch mehr Katzen sind. Ich kann keine entdecken. Ich fahre langsam ein Stückchen vor und wende, um nochmal langsam zurück zu fahren. Gott sei dank ist jetzt kein Verkehr. Ein Stückchen weiter wende ich erneut und fahre noch einmal langsam in die Richtung, in die ich eigentlich wollte. Es ist keine Katze zu sehen.

Vorsichtig fahre ich mit dem Kätzchen auf dem Schoß (rechte Hand am Lenkrad, linke an der Katze) nach Hause.

 

Dort angekommen verfrachte ich das Kätzchen in die Transportbox aus dem Schlafzimmer durch das Haus ins Katzenzimmer. Tür schließen, Futter und Wasser besorgen und wieder nach oben hechten.

 

Das Kätzchen kommt aus der Box heraus, hebt das Schwänzchen und geht gmütlich zum Futter. Ich setze es kurz ins Klo- das weiß ich noch von Kimi- es hüpft in das größere Klo, kratzt und geht wieder zum Fressen.

 

Ich lasse die großen Katzen raus und gehe wieder zu dem Kätzchen. Es kommt sofort, schmust, schnurrt und wirkt total zufrieden.

 

Wie bringe ich das bloß Thomas bei?

 

Als er nach Hause kommt, bitte ich ihn nach oben. Wir gehen ins Katzenzimmer und ich erzähle ihm, wie das Kätzchen hier her kommt.

"Dann bleibt er eben hier".

"Ich dachte zuerst, er sei ein Keke, aber irgendwie ist er ein Pelle". Der Name passt und bleibt.

 

Am Abend bei der Tierärztin zeigt sicht: Ich habe richtig geguckt, es ist ein Kater. Ziemlich fit, ca. 12, eher 14 Wochen alt. Ok, 14 Wochen kann ich nicht ganz glauben, aber bei 12 gehe ich mit.

 

Die Nacht verbringt er mit geschlossener Tür im Katzenzimmer, am nächsten Tag setzen wir die Gittertür ein. Nätürlich sind die großen zunächst irritiert, aber auch neugierig. Am Abend entschließen wir uns die Tür zu öffnen und ihn laufen zu lassen, so bekommen wir die Rekationen wenigstens noch 2 Tage mit.

 

Innerhalb kürzester Zeit hat er hier ALLE um seine winzigen Pfötchen gewickelt, Smilla hat nicht mal gefaucht. Sie hat ihm gesagt, wenn er nicht näher kommen soll, ohne knurren, einfach miauend. Ida ignoriert ihn und Smørre, ach Smørre... der spielte bereits fix mit ihm. Sogar Kimi, unsere kleine Dramaqueen ist schnell neugierig geworden und auch sie spielt mit ihm.

 

Pelle, der Eroberer von der Landstraße...

 

Wo er herkam? Wie er dahin kam? Keine Ahnung, aber Katzenkinder und Sommerferien sind nicht immer die beste Kombination. Und: Normalerweise wäre ich diese Strecke um diese Zeit gar nicht gefahren. Zufall? Schicksal? Egal. Jetzt ist er hier.

 

Und nun kommt eine wilde Bilderkombi von Pelle in seinem neuen Zuhause: