Ein Gnadenhof räumt gnadenlos auf.

So fing alles an:
http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/landkreis-diepholz/sulingen/hunde-gnadenhof-evakuiert-1001761.html

und was diese Nachricht an Informationen nach sich zog war einfach... gnadenlos.

Vorab: Dieses sind nur meine Gedanken zu den Vorfällen rund um "Momo" und die Auswüchse im Tierschutz. Meine Worte, mein Verständnis.
Wer sich "einlesen" möchte- also auch im Detail- der folge dem unten stehenden link. Dort lässt sich alles akribisch, zeitgenau nachverfolgen und die unterschiedlichen Sichtweisen (ja, "pro" gibt es auch) nachlesen.
Ich fasse lediglich zusammen, was AUS MEINER SICHT Gnadenhofmäßig passierte.

Da gab es nun einen Gnadenhof im Landkeis Diepholz, auf dem sich über 100 Hunde, diverse Katzen, Pferde, Ziegen, Schweine und noch Kleingetier tummelten.
Ich gebe zu, MEINE Sichtweise eines Gnadenhofes mag etwas idealistisch sein. Der Begriff "Gnadenhof" suggeriert für mich einen Ort, an dem alte, nicht vermittelbare Tiere in Würde leben dürfen, bis sie das Zeitliche segnen müssen.
Meine Vorstellung war jedoch nicht, dass sie in der Anzahl von weit über 100 Tiere von zwei (man munkelt, dass hin- und wieder auch zwei weitere Personen zur Hilfe zugegen waren, also gehen wir mal nett von 4) Menschen irgendwie versorgt werden.
Diese Tatsache alleine scheint mir unvorstellbar.

Ein Gnadenhof, dessen beschlagnahmte Hunde in nicht unerheblicher Anzahl erstmal in den unterzubringenden Tierheimen Welpen gebaren.
Welpen? Ja, Welpen!
Also nix ists mit "alten, unvermittelbaren Hunden".

Es wurden bei dieser Beschlagnahmung einige Hunde auf dem Hof belassen. Warum?
Tja... keine Ahnung!
Vielleicht gab es keine Unterbringungsmöglichkeiten mehr?
Vielleicht glaubte an der Betreiberin des Hofes (WIEDER EINMAL)?

Da saßen nun also die Betreiber dieses Gnadenhofes WIEDER EINMAL auf einem geräumten Hof. Denn es war nicht etwa zum ersten mal passiert, nein, es handelt sich hier um Hof Nummer 3.
Der erste: Vor der drohenden Räumung verlassen, der zweite: Spektakuläre Räumung durch die arche2000  incl. Filmaufnahmen, und nun eben hier, in einem Dorf im Landkreis Diepholz, konfrontiert mit einer engagierten Amtsveterinärin.

Und wer nun glaubt, da säße ein geläutertes Ehepaar, dass über das eigene Tun mit Entsetzen zurückblickt, der irrt gewaltig. Erstmal wurde nun der Landkreis mit Eilanträgen bombardiert, weil man eine bestimmte Anzahl bestimmter Hunde zurück wollte.

Weiterhin kristallisierte sich heraus, dass eben diesem Ehepaar bereits MEHRFACH im Landkreis Diepholz Auflagen zur Hundehaltung gemacht wurden. Fast ein Jahr lang wurde eine Reduzierung der Anzahl an Hunden von Amts wegen gefordert.

Bei jeder Kontrolle waren es mehr- statt weniger Hunde.
Warum? Die Betreiberin gibt an, sie habe "nicht nein" sagen können, oder es hätten halt morgens "immer mal wieder Hunde angebunden" am Grundstück gestanden.
Also ich lebe ja auch in der Pampa..... nein, ich sammel WEDER angebundene Hunde, noch in Körben vor die Türe gestellte Katzen. Also echt mal...

In der wunderbaren Recherche des untern stehenden links lässt sich dann nachlesen- bzw. ist als "non- plus- ultra" Argument der Befürworter angebracht, dass die Gnadenhofbetreiber zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung gar kein Tierhalteverbot hatten- wie fälschlich kurzzeitig behauptet-. HA!
Ähm... bitte wie?
Das Tierhalteverbot der BetreiberIN bestand nämlich seit 2008 NICHT MEHR. SO! Ihr Kritiker, ihr Bösen, da habt ihrs!

Das 2008 endende Tierhalteverbot wurde 1991 verhängt (bitte selber nachrechnen! Kann aber auch sein, dass ich mich im Laufe des Schreibens noch "verplapper").
Der Ehemann hatte irgendwann um 2005 herum ebenso ein Tierhalteverbot verbunden mit einer Strafe (bitte selber nachlesen, ist im unten stehende link herauszulesen), dass aber ebenso- nach "nur" 3 Jahren 2008 nicht mehr bestand.
Ab diesem Zeitpunkt also, konnte man wieder im eigenen Namen "Hunde sammeln". Feine Sache das!

Nun mag man sich fragen: Hä? Wenn das der DRITTE, geräumte Hof war, die aber ein Hundehaltungsverbot hatten... wie geht das?
Das geht totaaaal einfach, im Tierschutz nämlich geht ALLES, wenn man denn will.

Man suche sich einen Tierschutzverein, für den man als "Koopperationspartner" fungiert. Die Tiere bleiben im Besitz des Vereins und werden "nur" zur Betreuung auf den Gnadenhof gegeben. Macht sich auch gut für einen Tierschutzverein, wenn man sagen/ schreiben kann, man habe einen "Gnadenhof", auf dem alte, unvermittelbare Tiere ein Zuhause finden.

Aktuell munkelt man, dass der letzte "koopperierende" Verein "animalshope" diesen "Gnadenhof" nicht zwingend überleben wird...

 

Könnt ihr noch folgen?

 

Ok, dann "Schleife zurück" zur Aktualität.

 

Da sitzt nun also ein Landkreis, der mit Eilanträgen überschüttet wird, eine Amtsveterinärin deren Kompetenz öffentlich angezweifelt wird ,und ein Gericht, dass ALLE Eilanträge niederschmettert.

 

Und wer nun denkt: "Prima, das war s dann jetzt", der irrt wieder.

 

Denn nun ging die Suche gen "Verfahrensfehler".

 

In dieser Zeit der "Beschäftigungstherapie" für Anwälte und Gerichte sahen sich die Gnadenhofbetreiber aber irgendwie weiterhin als "Arbeitgeber" der Amtsveterinärin, denn die Anzahl der verbliebenen Hunde stieg auf wunndersame Weise ERNEUT an.

Folgerichtig kam es ERNEUT zur Räumung Anfang 2011.

 

Ich fasse kurz: Auch bei der ZWEITEN Räumung blieb es nicht (wir reden noch immer von DIESEM Hof, nur von DIESEM Hof und noch immer dem GLEICHEN Verfahren. Nur um das noch einmal klar zu stellen).

Mitte 2011 folgte die dritte Räumung des "Gnadenhofes" vom Amts wegen.

(Die zeitliche Abfolge und die detaillierten Hingergründe bitte dem unten stehenden link entnehmen. Sooooo viel Speicherkapazität habe ich hier nun auch nicht).

 

Im Laufe dieser ganzen Beschlagnahmungen, Hunde Unterbringungen, Verfahren wurde der Betreiberin des Hofes ENDLICH ein entgültiges Hundehaltungsverbot auferlegt. Ich meine mich zu erinnern, dass dieses im Februar in Kraft trat.

Auf Grund dieser Tatsache wurden dort nun entgültig ALLE Hunde beschlagnahmt.

 

Da der erste, kooperierende Verein bereits "aufgebraucht" war, musste nun auf die Schnelle ein neuer her, der sich im Frühjarh 2011 auch fand und ruck- zuck auch mit Anwalt zur Seite stand.

 

Und da passierte etwas, dass mir vor lauter Kopfschütteln jedesmal ein Schleudertrauma beschert:

Es wurden die zu dem Zeitpunkt noch auf dem Hof verbliebenen 5 Hunde NACHTRÄHLICH dem Verein übereignet.

Um es verständlich zu machen: Die Gnadenhofbetreiberin, deren Hof zu dem Zeitpunkt 2x innerhalb eines halben Jahres geräumt war, die bereits mit einem entgültigem Hundehaltungsverbot belegt war, die demzufolge WUSSTE, dass ALLE Hunde beschlagnahmt werden würden, gibt Hunde an einen Verein ab. Das klingt ja noch ganz gut (wenn man denn bedenkt, dass die Tiere bereits nicht mehr in ihrem Besitz befindlich waren).

ABER: Die Übereignung erfolgte mit der Regelung, dass die Tiere zur Betreuung und Versorgung auf dem "Gnadenhof" verbleiben sollten.

Na? Klingelts euch auch in den Ohren?

"Ich glaub es geht schon wieder los... das darf doch wohl nicht waaaahr sein"- um es mit Roland Kaiser zu sagen...

 

Wenn das so weiter geht, ist die Geschichte um den Zarenhof langsam "Pillepalle" dagegen...

 

Und: Falls es noch nicht bemerkt wurde: Um die Hunde geht es schon lange niemanden mehr.

 

Am 28.09.11 findet die erste Anhörung in Hannover statt. Ich habe keine Ahnung um WELCHES Verfahren es in dem ganzen Wust hier gerade geht (ist im unten stehenden link aber nachzulesen).

Leider kann ich nicht hin. Ich muss arbeiten, der Termin ist halt (10:30 Uhr) Gnadenhofbetreiberfreundlich gewählt. Ist ja nachzuvollziehen...

 

Gerüchten zur Folge- und die werden immer hartnäckiger und lauter- könnte in nächster Zeit ein Umzug der Gnadenhofbetreiber anstehen.

 

Und immer wieder grüßt das Mumeltier!

 

Bitte, bitte nicht. Bitte, zieht NICHT in "meinen" Landkreis! Ich will euch nicht! "Mein" Landkreis will euch nicht! Niemand will euch hier!

 

Aus MEINER Sicht habt ihr das Recht auf ein Leben in tierischer Begleitung bereits vor Jahren verwirkt!

Daher: Mein "Pfui".

Abschließend: Nein, ich bin nicht "gegen" Tierschutz, ganz im Gegenteil. Auch Gnadenhöfe finde ich toll.

Aber bitte doch nicht SO WAS!

Deshalb: Wenn ihr ein Tier abgeben müsst, wenn ihr Spenden wollt, wenn ihr helfen wollt, seht einfach GENAU hin.

 

Und hier der link, für die ganz, ganz lesewütigen ;-)

Genießt ein Glas Rotwein bei Kerzenschein, lest und... staunt...

http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=99537

 

Dies ist lediglich MEINE Meinung, die ich mir auf Grund öffentlicher Berichte, öffentlicher Filme, öffentlicher Zeitungsartikel und öffentlicher  Dokumente gebildet habe.

 

Und wieder ein Tiefschlag für die "Nicht- Gnadenhofbetrieber":

Verwaltungsgericht Hannover

 

Ob sie daraus lernen?

Ich hege da offene Zweifel.

 

Jetzt auch mit brandwichtigem Nachtrag!