... und der Unterschied.

 

Smørre und Smilla zogen im Dezember 2008 hier ein. Smørre 7 und Smilla 6 Monate alt.

Smilla war aus einem „Unfallwurf“ entstanden, von dem mir die Züchterin bereits im September- als ich eigentlich auf Norwegersuche war- erzählt hatte.

Beim Besuch im Dezember fiel sie mir auf. Mit ihrer unglaublichen Schüchternheit. Die Züchterin konnte zu ihr gehen, dennoch drückte sie den Kopf tief in die Fensterbank beim Streicheln.

Bei den Besuchen im September war mir der „Smilla- Wurf“ nicht aufgefallen.

 

Smillas Verhalten blieb auch hier. Es wirkte auf mich, als ob sie gestreichelt werden wollte, aber gar nicht so recht wusste „wie“.

Sie drückte sich in Fensterbänke, an Wänden, in die Treppenstufen. Sie ließ sich anfassen, das schon. Wirkte dabei aber immer leicht „überfordert“, sie schien das nicht so recht zu kennen.

 

Mein Eindruck war recht schnell, dass dieser Wurf gar nicht im Familienverband aufgewachsen war. Sondern separiert wurde.

Smørre stammt aus dem gleichen Haushalt und ist- mit Altagsgeräuschen, Besuch- VOLLKOMMEN anders. Auch vorsichtig, aber alleine Besuch reicht um Smilla panisch werden zu lassen. Beim Staubsauger ist sie schlicht „weg“.

JEDE Veränderung macht Smilla Angst. Das geht soweit, dass ich sie nicht per Ruf in s Haus bekomme, wenn mehr als 2 Personen Besuch kommt. Sie wartet dann, bis alles wieder ruhig ist.

Bei einer spontanen Garten- und Renovierungsaktion hatte ich sie dann erst Nacht s wieder drin.

 

Inzwischen ist Smilla meine Kuschelkatze. Ich kann sie nahezu immer streicheln und sie kommt zu mir um reell zu kuscheln. Das macht sie aber nur bei mir. Selbst Thomas kann sie nicht immer anfassen, was er sehr schade findet. Er hat sich wirklich alle Mühe gegeben.

 

Im Dezember 2011 kam Ida.

Ida ist bei der Züchterin in der Familie aufgewachsen und war ein normales Katzenkind. Sie wurde im August 2011 in eine Jungzucht verkauft und sollte dort Zuchtkatze werden. Die Familie kam sie mit ihren zwei Kleinkindern abholen, was Ida- vielleicht auf Grund mangelnder Erfahrung- offenbar schon nicht behagte.

Kurz nach ihrem Einzug wurde noch einmal umgezogen in eine nicht fertig renovierte Wohnung.

Diese Umstände führten dazu, dass Ida panisch wurde. Sie ließ sich nicht mehr anfassen, sie war- speziell in den Kinderbetten- unsauber und kratzte die frisch tapezierte Tapete von den Wänden. Ihr „Wohnort“ war faktisch unter dem Bett.

Und so sollte Ida noch einmal umziehen. Und kam hier her.

 

Hier zog allerdings eine völig andere Ida ein. Sie fuhr problemlos in der Box im Auto, sie kam hier gleich wieder heraus und ließ sich anfassen.

Es gab die eine- oder andere Unsicherheit, die sie sogar zu „überspielen“ versuchte.

Jetzt ist Ida völlig normal, ausgeglichen, schmusig und SEHR sozial mit Katzen.

Sie geht mit hinaus und kommt auf Ruf wieder herein.

Vom ersten Tag an, war Ida hier VÖLLIG anders, als im vorherigen Zuhause.

 

Mein Fazit:

Die erste Zeit des Aufwachsens ist so immens wichtig. Und so unglaublich prägend.

Smilla fehlt diese Phase. Ida hat sie gehabt. Und konnte deshalb wieder zu ihrer Sicherheit zurück kehren.

Ida war sicher mit dem spontan erlebten Leben überfordert. Aber nur durch ihr positives Aufwachsen konnte sie so spontan wieder „umschwenken“.

Smilla kann das nicht. Gerade die Erfahrung mit Ida hat mir gezeigt, dass ich mit der Einschätzung um Smilla vermutlich ziemlich richtig liege.

Denn noch etwas haben beide gemein: Smillas Züchterin und Idas Vorbesitzerin waren sooooo begeistert von den Katzen. Hatte sie sooo lieb. Keine hat nur einmal von sich aus Kontakt aufgenommen. Die Reaktionen auf meine Berichte waren sehr verhalten. Ich denke ich werde von Idas Vorbesitzerin- so wie auch von Smillas Züchterin- nicht s mehr hören, wenn ich nicht mehr agiere.

 

Immerhin habe ich bei Ida nun aber eine interessierte Züchterin, die nicht nur half dass Ida hier nun lebt, sondern interessiert an ihrem Werdegang ist und sich über jede noch so kleine Story freut.

 

Danke Ulrike! Dafür, dass Du Deinen Katzen einen hervorragenden Start in s Leben ermöglichst. Danke, dass Du mir die Zeit zum nachdenken gelassen hast und Danke, dass Du mich dabei unterstützt hast.

Beide Mäuse- sowohl Ida, als auch Smilla- dürfen nun das Katzenleben führen, dass sie möchten.