Liebe Frau Merkel, ich möchte bitte Katzenzeit!

Liebe Frau Merkel,

Ich möchte bitte meine Katzenzeit beantragen.

 

Ich habe vier Katzen, die beiden ältesten sind bereits 13 Jahre alt.

Ich weiß, ich komme mit meinem Antrag etwas spät, aber immerhin sind die zwei jüngsten gerade gut 2,5 Jahre alt. Da kann man doch sicher noch etwas machen?

 

Sie meinen, meine Katzen sichern nicht unsere Renten? Tragen nicht s zum Bruttosozialprodukt bei?

Da gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht. Aber sind wir doch mal ehrlich: Ist das meine Schuld?

 

Bekämen sie pro Maus 0,50 Euro (damit wären sie noch immer günstiger als jeder 1 Euro Jobber, denn sie bekämen ja nicht einmal zusätzliches Arbeitslosengeld, bzw. Hartz IV), pro Ratte gar 1 Euro könnte das Geld uneingeschränkt als Steuer wieder zurück fließen.  Arbeiter ohne Lohn bei voller Lohnsteuer.

Ist das nichts? Keine politischen Diskussionen um Steuererhöhungen, kein Hinterfragen politischer Entscheidungen, sie arbeiten und geben ihren Lohn komplett wieder ab.

 

Meine Katzen benötigen keine Krankenversicherung, denn das zahle ja ich. Also: Keine Kosten, nur Einnahmen für den Staat.

 

Da meine Katzen gerne jagen werden sie sich nicht gewerkschaftlich organisieren um für bessere- ähm- andere Bedingungen zu streiken.

 

Rechne ich nun durchschnittlich pro Woche und Katze je eine Maus, ergibt das einen „Lohn“ von 2 Euro, der uneingeschränkt als Lohnsteuer dem Staat zurück geführt wird.

Bei etwa 8,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten macht das… ach, das rechnen Sie besser selber oder fragen Herrn Schäuble.

 

Selbstverständlich wird über jede Arbeit Buch geführt, dokumentiert und die Beweise gesichert um sie auf Grund der Steuer dem Finanzamt zuzuführen. Das mache ich auch ehrenamtlich.

 

Zwei meiner Katze kommen aus einem Tierheim. Ich habe sie seit 12 Jahren.

Wenn Sie nun noch bedenken, wie viel Geld hier gespart wurde da keine Versorgung von staatlicher Seite notwendig war!

 

Sie werden jetzt erkennen, dass meine Katzen für ihre harte Arbeit bisher nicht entlohnt wurden und somit eine Katzenzeit nur gerechtfertigt ist.

 

Das Katzenalter unterscheidet sich ja nun vom Menschenalter.

Neueren Berechnungen zu Folge entspricht das Alter von 6 Monaten einer Katze etwa dem eines 10jährigen Kindes.

Ganz grob herunter gebrochen wären 1, 5 Monate Katzenalter entsprechend dem eines 2,5jährigen Kindes.

 

Daher beantrage ich bei Ihnen eine Katzenzeit von 3 Monaten (einmal für die beiden je 13 Jahre alten Katzen, und einmal für die je 2,5 Jahre alten Katzen= je 1,5 Monate x 2= 3 Monate).

 

Da Sie diese Marktlücke bisher nicht erkannt haben und kein entsprechendes Gesetz erließen, kann ich die Katzenzeit natürlich nicht bei meinem Arbeitgeber beantragen, sondern nur bei Ihnen.

 

Gerne erkläre ich Ihnen noch kurz, was mich persönlich für die Katzenzeit bewegt:

-          Heute hat es geschneit. Das macht es in Norddeutschland (außer im letzen Winter) nicht oft. Als ich nach Hause kam war es jedoch zu dunkel um noch Fotos zu machen.

-          Ich habe eine Katze mit Epilepsie. Ich kann am Wochenende sehen ob sie Anfälle hat. Auch abends oder im Urlaub. Aber in der Woche nie.

-          Ich lasse meine Katzen nur einmal täglich für ein paar Stunden hinaus (wie Sie sehen, werden sie dadurch auch keine Großverdiener). Sehr ungern wenn es dunkel ist. Das aber kann ich nicht immer gewährleisten (vielleicht beantrage ich bei Ihnen demnächst noch die Abschaffung der Mitteleuropäischen Zeit und  hätte gerne die Sommerzeit. Darüber muss ich aber erst noch nachdenken, ich hoffe, Sie sehen es mir nach).

 

Ich beantrage hiermit meine Katzenzeit vom 03.01.2011- 31.03.2011.

 

Ich bedanke mich bei Ihnen und verbleibe untertänigst

Angela Krüger