Tiersammler, oder...

Wenn aus Tierliebe Tierelend wird

Wer z.B. bei google den Begriff „beschlagnahmt“ und „Katze“ eingibt (Wahlweise auch eine andere Tierart) wird schnell auf Meldungen stoßen wie „135 Katzen aus Wohnung beschlagnahmt“. Unvorstellbar! Aber leider doch möglich.

 

Das wird dann als „Animal Hoarding“ bezeichnet, siehe hier (Quelle: wikipedia.de).

Ob nun Krankheit oder nicht sei dahin gestellt. Immerhin müssen die Tiere ausbaden was der Mensch nicht hinbekommt.

 

Der Grundgedanke dieser Tiersammler ist häufig zunächst ein sehr positiver. Sie kümmern sich um ausgesetzt oder abgegebene Tiere. Leider fehlt jedoch das Bewusstsein, dass bei stetig steigender Anzahl von Tieren eben auch die Kosten explosionsartig in die Höhe schießen. Und damit fängt das Leid an. Die Tiere werden nicht kastriert, vermehren sich meistens untereinander (Inzucht), werden nicht mehr adäquat versorgt und leben letztendlich im eigenen Dreck. Gemeinsam mit dem dazugehörigen Menschen.

 

Ich bin Vollzeit berufstätig und habe vier Katzen. Es ist mir vollkommen unklar, wie jemand ohne Job glauben kann 10+ Katzen noch vernünftig versorgen zu können? Was passiert da in den Köpfen, dass die Logik bereits notwendige Kastrationen nicht zahlen zu können, nicht einsetzt?

 

Häufig beginnt das Sammeln von Tieren auch aus dem Zuchtgedanken heraus. Aber Zucht kostet Geld. Fehlt es, geht es in ähnlicher Form aus wie bereits beschrieben, die Tiere können nicht kastriert werden, vermehren sich wahllos, die Anzahl steigt und die Verwahrlosung beginnt.

 

Was könnte man tun?

Wird ein Fall von Animal Hoarding bekannt, schreitet das Ordnungsamt gemeinsam mit dem Veterinäramt und dem Tierschutz ein und beschlagnahmt die Tiere. Dem Halter wird ein Tierhalteverbot auferlegt, das teilweise nur zeitlich beschränkt ist. Da hier dann die Hilfsleistungen aufhören fängt in der Regel der Sammler dann wieder an munter Tiere zu horten. Immerhin hat er von sich eine völlig andere Wahrnehmung, als die Helfer die aus dem zumeist vorhandenem Dreck und Gestank die Tiere haben einsammeln müssen.

Oft bekommt er dann sogar noch Tiere wieder zurück. Und wird sich dann selbst überlassen.

 

DAS IST ZU WENIG!

Wenn es nach mir ginge, dann DARF jemand der nicht in der Lage ist sich selber zu versorgen auch keine Tiere halten. WENN, dann nur unter Auflagen, deren Einhaltung auch überprüft und bei Verstoß geahndet werden.

Die Anzahl der Tiere müsste begrenzt sein.

Ein Tiersammler darf keine Tiere züchten dürfen. Das geht einfach nicht. Das ist als ob man einem trockenen Alkoholiker inmitten einer Kiste geöffneter Bierflaschen setzt.

 

Natürlich muss dem Menschen der dahinter steht auch geholfen werden. Jeder Mensch hat das Recht sich psychologische Hilfe zu holen. Wenn ich zum Arzt gehe und sage „Hallo, ich habe 25 unkastrierte Katzen und weiß nicht mehr weiter“ dann bekomme ich sicher a. eine Überweisung zum Psychologen und b.  die Telefonnummer des örtlichen Tierschutzes.

 

Jedesmal, wenn Tiere aus derartigen Haushalten beschlagnahmt werden müssen, stehen die örtlichen Tierheime vor einer Katastrophe. Auf einen Schlag muss eine unüberschaubare Zahl Tiere untergebracht und teuer tierärztlich versorgt werden. Denn leider geschieht ein Eingreifen immer viel zu spät.

 

Daher meine Bitte: Seht nicht weg wenn:

-Tiere krank sind und nicht mehr versorgt werden.

- Es viele Tiere sind,

- Die Tiere nicht kastriert sind,

- Katzentoiletten nicht gereinigt sind, Hunde nicht Gassi geführt werden und sich Exkremente im Haus/ Wohnung befinden,

- Auf Nachfragen und Hilfsangebote ablehnend reagiert wird. 

 

Der örtliche Tierschutz wird wissen was zu tun ist. Bitte helft mit Tiere nicht unnötig leiden zu lassen, denn sie baden die Unfähigkeit/ Krankheit dieser Menschen aus.