Wir kannten Kimi von klein auf. Sie war ein "Puderkitten". Ob nun aus Mangelerscheinung oder Genspaß... keine Ahnung.

Kimi war die einzige auf dem Hof, die plötzlich Schnupfaugen hatte. Verklebt.

Eine Woche später sehen die Augen nicht unbedingt hübscher aus.

Und dieses Kleinteil- 4 Monate alt- ist so süß! So menschenbezogen. So lieb.Sie tollte mit Thomas herum, hüpfte auf seinen Rücken...  Es ist kurz vor dem langen Oktoberwochenende.....

Und dann hat sie sich vor Thomas Auto gesetzt. Da Mäulchen ging auf *miiieh*. Nicht zu hören, wir saßen hinter Glas. Aber zu sehen.
"Guck mal, sie fragt wann wir los fahren".

Eine weitere Woche später sah Kimi noch immer nicht besser aus...

 "Dann nehmen wir sie"... sprach Thomas.

Thomas hat meinen Norwegerspleen 3fach mitgemacht und mitgetragen. Wir haben dann verabredet: Wenn Fatima mal nicht mehr ist, dann darf er sich eine Katze aussuchen.
Fatima ist noch. Und er hat sich Kimi ausgesucht.

Also holten wir sie am Dienstag, 01.10.13 ab. Auf dem Heimweg noch kurz bei der Tierärztin vorbeigeschaut um die "Mitbringsel" zu behandeln. Flöhe, Würmer, Milben. Aber das alles erst nur "seicht". Vorrangig der Schnupfen. Allerdings hat Kimi kaum genießt. Nur die klebrigen Augen.... Fieber hatte sie auch, wegen des Infektes.

Das hieß: Erst einmal Quarantäne.
Nach 4 Tagen strahlten uns wunderschöne, grüne Augen an. Einen Tag später konnten wir die Gittertür einsetzen. -

Jetzt kommt die echte Ohrmilbenbehandlung. Kimi muss wieder zur Tierärztin und nimmt das ziemlich locker. Auch die Behandlung hier klappt prima.

Die vier großen sind zwar angespannt, aber neugierig und ruhig. Außer Fatima faucht niemand. Aber Fatima faucht halt immer wenn ihr etwas "komisch" kommt. Also alles gut.
Kimi findet die drei Mädels hoch interessant. Hat aber einen Heidenrespekt vor Smørre. Dann wird sie "groß", der Schwanz explodiert und sie zieht sich gaaaanz langsam zurück.

Aber Kimi will raus. Will mehr. Will dabei sein.
Sie liebte ihr Zimmer von Anfang an. Tobt und fühlt sich sichtbar wohl. Sie spielt wie eine Irre. Sie frisst liebend gerne Nassfutter. Ja... jetzt kommt der Klassiker: Super Klogang! Es gab einmal "daneben", ohne das ich es gesehen hatte. Ich dachte nur: "Jetzt könnte sie aber langsam mal" und habe sie in's Klo gesetzt, ihre Pfote genommen und gescharrt. Das wars. Das war am zweiten Tag hier. Seither nutzt sie das Klo sicher.

Warum nun um Himmels Willen ein Kitten und dann noch vom Hof? Und krank?
Tja... weil sie so ist wie sie ist. Weil wir wussten worauf wir uns einließen. Weil wir wussten, dass sie ersteinmal eine kleine "Baustelle" sein wird. Es ginge aber sicher noch schlimmer.
Alle 5 Katzen sind gut sozialisiert.
Sicher, EIN Kitten ist nicht so optimal wie ZWEI Kitten. Und außgerechnet ICH habe immer gesagt: Nie wieder EIN Kitten zu erwachsenen Katzen.
Allerdings war das EINE Kitten damals  8 Wochen alt... nicht 16...
Und die Katzen waren 7, 8 und 9 Jahre alt, nicht 2,5 Jahre und 2x 5 Jahre... ok und eben einmal 16,5 Jahre alt.

Und warum nun ausgerechnet eine ach so verpöhnte Hofkatze? Von so Assis, die sich die Katzen einfach vermehren lassen? Die nicht zum Tierarzt gehen? Denen ihre Katzen doch ach so am Hintern vorbei gehen?
Weil sie es eben nicht tun!
Die Katzen gehen nicht am Hintern vorbei. Aber sie haben einen anderen Stellenwert als bei uns oder bei anderen. Sie sind "da". Sie werden geliebt. Aber anders.
Aus Katzenliebhabersicht sicher "schlimm".
Sie werden gefüttert, sie haben ein zu Hause... mehr leider nicht.
Ein Tierschutzverein wollte "Gutes" tun und hat angeboten die Katzen kastrieren zu lassen... unter der Premisse, dass alle Katzen ins Tierheim kommen. Ist das besser?

So Hofkatzen darf man auch "mitnehmen" und hinterher behaupten man habe sie übberfahren und in den Wald gelegt.
Hofkatzen darf man "retten um jeden Preis".

Wir haben Kimi nicht "gerettet". Ja, sie hat einen Tierarzt gut vertragen können. Aber sie hat sich in Thomas Herz geschlichen WEIL sich der Hofbesitzer mit den Katzen beschäftigt. Er füttert sie, er baut ihnen Unterschlupfe. Er beschäftigt sich mit ihnen. Einfach. Ganz, ganz einfach. Viel mehr hat er nicht.

Klein Kimi hatte eine Woche Quarantäne, dann gabs die Gittertür und heute- 11.10.2013 haben wir das Gitter weg genommen.
Die großen haben Respekt vor dem Kleinteil, das Kleinteil hat Respekt vor den großen. Fatima ist einmal zu ihr gegangen, hat gefaucht und ist wieder weg. Fatima halt.

Die Norwegermädels sind angespannt interessiert, gehen immer wieder gucken, fauchen auch mal kurz... mehr nicht.

Der Kater... ach dieser Kater... ist zu ihr hin- sein Schwanz ging steil hoch- er wollte "Hallo" sagen und schnuppern. Aber Kimi hat Respekt vor ihm. SEHR VIEL Respekt. Und hat gefaucht. Das war ihm unheimlich.
Dennoch animiert ihn Kimis rumgefetze immer wieder dazu albern zu werden.

Seit 4 Stunden ist die Tür nun auf... es ist gewohnt ruhig hier im Haus nach Neueinzug.
Ich denke, Kimi ist zu Hause.